Die Stadt Waiblingen hat eine Straßenkehrmaschine zum Preis von 1.070.000EUR angeschafft. Der erste Gedanke „die muss wohl aus purem Gold sein“ trifft es dann jedoch nicht. Vielmehr handelt es sich um eine mit Wasserstoff angetriebene Maschine in Brennstoffzellentechnologie. Da es so etwas noch nicht von der Stange zu kaufen gibt, hat die Stadt durch den Kaufpreis wohl einen Teil der Entwicklungskosten mitgetragen .
Der Gemeinderat hatte die Beschaffung mehrheitlich beschlossen, nachdem eine Förderzusage in Höhe von 720.000EUR eingegangen war. Damit waren die Anschaffungskosten für die Stadtwerke noch ca. 100.000EUR teurer im vergleich zu einer Batterie-elektrischen Straßenkehrmaschine.
Die oppositionellen Freien Wähler kritisierten die exorbitante Summe. Baubürgermeister Dieter Schienmann bezeichnet die Anschaffung hingegen als „Zukunftssignal“.
Und so sollte die neue Kehrmaschine eigentlich auch ca. 35 Tonnen CO2 im Jahr einsparen – im Vergleich zu einer Diesel-angetriebenen Maschine. „Sollte“? Ja, denn da gibt es noch einen kleinen Haken. Denn die Wasserstofftankstelle in Waiblingen die H2 aus regenerativer Energie herstellen sollte gibt es noch gar nicht. Bislang ist nicht mal der Standort für den Bau geklärt.
Stattdessen fährt die Kehrmaschine nun alle 1-2 Tage in die Nachbargemeinde Fellbach um dort zu tanken. Dort gibt es aber wiederum keinen grünen Wasserstoff, sondern solchen der bei seiner Herstellung selbst CO2 Emissionen erzeugt hat. Bei dem heute noch recht niedrigen Wirkungsgrad der Brennstoffzellentechnologie ist so am Ende nicht viel gewonnen.
Einen Vorteil hat die Maschine für die Bürger aber allemal. Sie ist leise und am Einsatzort entsteht nur Wasserdampf und keine Abgase.
Bleibt zu hoffen, daß Waiblingen bald einen Standort für seine regenerative Wasserstofftankstelle findet um das Projekt rund zu machen.